Das „Hornvieh“ unter den Insekten

Der Moschusbock und andere Bockkäfer

Moschusbock

Lange, gegliederte Fühler, die oft an mächtige Hörner erinnern und nicht selten länger sind als der übrige Käferkörper, sind ein auffälliges Merkmal der Bockkäfer. Fast alle Käfer dieser Familie, zu der viele gefährdete Arten gehören, stehen unter besonderem gesetzlichen Schutz.

Die meisten Bockkäfer entwickeln sich als Larven im Holz von Bäumen, viele davon nur im morschen oder toten Holz. Man kann viel für diese schönen Tiere und etliche andere Lebewesen tun, indem man darauf verzichtet, hohle, morsche oder abgestorbene Äste und Bäume, wo sie keine Gefahr darstellen, abzusägen. Als ausgewachsene Käfer sitzen viele Bockkäfer auf Blüten und ernähren sich von Pollen.

In Damnatz kommen noch erfreulich viele Bockkäferarten vor und könnten von den blütenreichen Projektflächen des Blühpatenprojekts profitieren. Besonders eindrucksvoll ist der bis über 40 mm lange, metallisch schimmernde Moschusbock (Aromia moschata). Er hat seinen deutschen und wissenschaftlichen Namen bekommen, weil er Drüsen besitzt, die einen moschusartigen Duft verbreiten. Seine Larve entwickelt sich vor allem in alten Weidenbäumen.

Moschusbock

Weitere Bockkäfer, die man in Damnatz auf Blüten antreffen kann, sind zum Beispiel der Braunrötliche Spitzdeckenbock (Stenopterus rufus), der Vierbindige Schmalbock (Leptura quadrifasciata), der Kleine Schmalbock (Stenurella melanura) und der Gewöhnliche Widderbock (Clytus arietis).

 

Braunrötlicher Spitzdeckenbock

Vierbindiger Schmalbock

Kleiner Schmalbock

 

Gewöhnlicher Widderbock

Grüner Scheinbockkäfer Männchen

Manchmal bemerkt man auch metallisch grün gefärbte blütenbesuchende Käfer, die Bockkäfern ähneln. Es handelt sich um den Grünen Scheinbockkäfer (Oedemera nobilis). Weil die Männchen auffallend dicke Hinterschenkel besitzen, wird die Familie auch Schenkelkäfer genannt. Diese ausgesprochen hübsche wärmeliebende Art fehlt in großen Teilen Deutschlands ganz und ist auch in Niedersachsen nur lückenhaft verbreitet. Die Larven entwickeln sich in dürren, vorjährigen Stängeln von kräftigen Stauden wie Rainfarn oder Beifuß. Bei dem Blühflächenprojekt wird deshalb, auch wegen anderer Arten, darauf geachtet, dass immer ein Teil der Fläche bis weit in das Folgejahr hinein ungemäht bleibt.

Alle Fotos © Georg Wilhelm