Der Sommer nimmt Abschied, aber unsere Blühflächen sind immer noch voller Leben. Aus der Ferne betrachtet wirken sie zwar schon verblüht und struppig, aber schaut man näher hin, ist doch noch so manche Blüte zu sehen. Kulturpflanzen wie Fenchel und Ringelblume, Wildpflanzen wie Wilde Malve und Wiesen-Flockenblume und viele weitere Arten setzen kleine bunte Tupfer, die von Insekten besucht werden.

Blühfläche am Ortsausgang Richtung Seybruch

Blühfläche am Ortsausgang nach Kamerun

Unter den Bienen ist natürlich die Honigbiene zuverlässig zur Stelle, die bei geeigneten Temperaturen fast ganzjährig unterwegs ist. Aber auch manche Wildbienen fliegen noch. Zum Beispiel lässt sich die Gewöhnliche Bindensandbiene oder Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes) jetzt noch auf den Blühflächen beobachten. Diese schöne Biene baut unterirdische Nester im Sandboden. Unsere Blühflächen bieten für Bodennister, zu denen die meisten Wildbienen zählen, nicht nur Nahrung, sondern auch einen echten Lebensraum, da sie mehrjährig sind und Nester am Ende der Saison nicht weggepflügt werden.

Gemeine Sandbiene auf Wiesen-Flockenblume

Fleißige Blütenbesucher sind auch noch manche Hummeln, allen voran zur Zeit die Ackerhummel (Bombus pascuorum) als besonders spät fliegende Art.

Ackerhummel auf Rot-Klee und auf Wiesen-Flockenblume

Vor allem auf Doldenblütlern wie dem Fenchel finden sich seltenere Wespen wie die Gallische Feldwespe (Polistes dominula) ein. Diese wärmeliebende Art ist vollkommen friedlich und geht uns auch nicht, wie die beiden allgegenwärtigen Arten Deutsche und Gewöhnliche Wespe, an der Kaffeetafel auf die Nerven. Sie baut kleine kunstvolle Wabennester ohne Hülle etwa an Pflanzenstengeln, Steinen oder auch in Hohlräumen. Von anderen Wespen ist sie gut durch die langen im Unterteil orangenen Beine zu unterscheiden, die sie im Flug lang herunterhängen lässt.

Gallische Feldwespe auf Fenchel

Mit einigen Arten unterwegs sind noch Schwebfliegen, gegenüber Angreifern wehrlose Fliegen, die sich schützen, indem sie wie „gefährliche“ Wespen oder Bienen aussehen. Eine häufige, markante Schwebfliege auf unseren Blühflächen ist die Große Schwebfliege (Syrphus ribesii). Die ausgewachsenen Tiere ernähren sich von Nektar und Pollen und machen sich dabei als Blütenbestäuber nützlich. Ihre Larven sind eifrige Blattlausjäger und können am Tag bis zu 150 Blattläuse fressen.

Große Schwebfliege auf Graukresse

Erfreulich ist außerdem, dass sich einige Heuschreckenarten auf den Blühflächen tummeln, darunter auch gefährdete Arten wie der unscheinbare Wiesen-Grashüpfer (Chorthippus dorsatus). Eine Neuentdeckung für Damnatz ist die elegante Gewöhnliche Sichelschrecke (Phaneroptera falcata), eine wärmeliebende Art, die ihr Verbreitungsgebiet zur Zeit nach Norden ausdehnt.

 

Gewöhnliche Sichelschrecke

Auch einige Tagfalter wie der Kleine Perlmutterfalter (Issoria lathonia) bleiben unseren Blühflächen weiter treu. Erfreulich war im September obendrein mehrfach die Beobachtung, dass der Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) Eier auf Hornklee abgelegt hat. Aus der Gruppe der Bläulinge ist dieser schöne Falter noch einigermaßen häufig, hat in seinen Zahlen aber abgenommen. Er benötigt Hornklee und verwandte Schmetterlingsblütler für die Eiablage und überwintert als Raupe an den Nahrungspflanzen. Auf unseren Blühflächen kann er existieren, weil sie pflanzenartenreich sind und über die ganzen Jahre nicht umgepflügt werden.

Hauhechel-Bläuling auf Gewöhnlichem Hornklee