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Am dritten (und voraussichtlich auch am vierten) Samstag im November sollen in Damnatz große Dinge passieren: Das Team des Damnatzer Blühprojekts lädt ein zu einer großen Heckenpflanzaktion! Es geht um den Rand­streifen eines rund 1,8 km langen Feldwegs. Auf manchen Abschnitten haben sich hier schöne gebietstypische Sträucher angesiedelt, die Brutplatz für Vogelarten wie Neuntöter, Schwarzkehlchen und sogar Raubwürger sind. Etwa die Hälfte des Weges ist aber öd und leer. Das soll jetzt anders werden. Wir werden dabei vom Landkreis (untere Naturschutzbehörde) bei den Sachkosten durch Mittel aus Ersatzzahlungen finanziell unterstützt.

Kahler Wegrainabschnitt: Hier soll gepflanzt werden

Abschnitt mit Gebüschen: Mehr davon!

Lage der Projektfläche (geolife.de)

Geplant ist nicht eine lückenlose Hecke mit schematischem Pflanzraster, sondern eine unregelmäßige Kette von Gebüschen mit Platz für Gras und blühende Stauden dazwischen, wie sie den Bedürfnissen vieler Vogelarten entspricht und wie sie in der Gemeinde auch landschaftstypisch ist.

Eine weitere Besonderheit: Sämtliche Strauchpflanzen haben wir selbst vor Ort gewonnen und angezogen, aus Samen, Steckhölzern oder durch Sämlingsgewinnung u. a. an regelmäßig gemähten Gräben und Wegrainen, wo die Gehölze keine Chance hätten. Warum gehen wir nicht den bequemen Weg und kaufen das Pflanzgut in der Baumschule? Grund ist die große Vielfalt bei den noch vorhan­denen Gehölzvorkommen vor Ort. Allein bei den Rosen gibt es nicht die Wildrose, sondern es wachsen in Niedersachsen 18 Arten mit einer Unmenge an Unterarten und Varietäten. Bei anderen Gattungen wie Weißdorn und Weiden sieht es ähnlich aus. Mit der mehr oder weniger einheitlichen Baumschulware kann die lokale typische Gehölzvielfalt nicht erhalten werden. Deshalb setzen wir konsequent auf lokales Pflanzgut.

Die seltene Apfel-Rose, Beispiel für eine Wildrosenart, die beim Projekt gepflanzt wird

Ein Teil der aus Samen, Steckholz und Sämlingsgewinnung selbst angezogenen Sträucher im Sommer (Weißdorn-, Wildrosen- und Strauchweiden-Arten, Gewöhnlicher Schneeball, Pfaffenhütchen, Holunder, Eberesche und andere)

Und noch etwas ist anders: Wir wollen keinen Wildschutzzaun. Nicht nur, dass dafür bei dieser enormen Länge eine Menge Ressourcen (Material und Kosten) verbraucht würden. An solchen Zäunen verunglücken auch viele Rehe und größere Vögel. Wir wollen den Wildverbiss in akzeptablen Grenzen halten, indem die Pflanzen in kleinen Trupps gepflanzt werden, so dass sie, zusammen mit biologischen Verbissschutzmitteln am Anfang, in sich einen gewissen Schutz bieten. Außerdem sollen die Pflanzungen so gut es geht mit Astwerk eingepackt werden.

All das geht nur mit vielen fleißigen Händen. Wir haben über tausend Strauchpflanzen, die in die Erde sollen, und auch der Verbissschutz mit Astwerk ist eine große Herausforderung. Aber das Ziel ist verlockend, ein blühender Streifen zur Lebensraumvernetzung voll mit Gesumme, Geflatter und Vogelgesang.

Möchtet Ihr/möchten Sie mit dabei sein? Treffen ist am Samstag, dem 18. November auf dem Parkplatz an der Damnatzer Kirche um 9 Uhr. Von dort geht es dann gemeinsam 400 m nach Norden zur Projektfläche.

Bringt/bringen Sie gerne mit:

- gute Laune und Tatendrang

- Spaten

- feste Arbeitshandschuhe (die Pflanzen haben z. T. Dornen)

- schmales Schäufelchen, Unkrautstecher oder langes, altes Küchenmesser (um widerspenstige Pflanzen besser aus den Töpfen bzw. Pflanzplatten zu bekommen)

Voraussichtlich brauchen wir auch einen zweiten Termin. Vorgesehen ist Samstag, der 25. November, gleicher Ort und gleiche Uhrzeit.

Fotos: G. Wilhelm