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Im September 2021 haben wir mit den Geländearbeiten für ein neues Projekt begonnen. Außer den Blühflächen auf Äckern wollen wir auch gemeindeeigene Wegegrundstücke zu wertvollen Lebensräumen für wildlebende Pflanzen und Tiere entwickeln und so zu einem Biotopverbund in unserer Gemeinde beitragen. Wir säen deshalb auf Wegerandstreifen von insgesamt knapp sechs Kilometern Länge und 1,7 Hektar Fläche Saatgut von gebietstypischen Wildpflanzen aus und unterstützen so die Artenvielfalt. Die Maßnahme wird vom Landkreis Lüchow-Dannenberg mit Mitteln aus Ersatzzahlungen nach dem Naturschutzgesetz mit rund 11.600 Euro und von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung (NBU) mit 6.200 Euro gefördert.

Als Vorbereitung zum Feldrainprojekt waren alle Wegeseitenräume an Feldwegen im Gemeindegebiet untersucht worden, ob sie für Wildblumeneinsaaten geeignet sind. Voraussetzung war unter anderem eine Mindestbreite von drei Metern. Natürlich kamen auch nur Feldraine für Neueinsaaten in Betracht, die heute artenarm sind und wildlebenden Arten kaum Lebensraum bieten.

Bei der Artenauswahl für die Ansaatmischung wurde besonders darauf geachtet, dass die Zusammensetzung gebietstypisch ist und die Pflanzen in der nahen Umgebung von Natur aus wild vorkommen. Mit der Ansaat soll eine Vielfalt wiederhergestellt werden, wie sie in früheren Zeiten an Feldrainen in Damnatz wohl verbreitet war und auch heute noch manchmal auf artenreicheren Flächen erhalten ist. Insgesamt enthält die Mischung etwa 60 Wildpflanzenarten. Das Saatgut eines Großteils dieser Arten wurde im Gemeindegebiet oder der nahen Umgebung als „Lokal-Saatgut“ in ehrenamtlichem Einsatz gesammelt. Einen Grundstock von zehn Arten bildet zugekauftes „Regio-Saatgut“ mit Herkunft in norddeutschen Landschaftsräumen. Ergänzend wird als „Mahdgutübertragung“ außerdem samenreiches Heu von artenreichen Wiesen auf den Einsaatflächen verteilt.

Ganz wichtig ist das Aufreißen der Grasnarbe zur Vorbereitung der Ansaat, denn in der geschlossenen Pflanzendecke hätten die Samen keine Chance. Die oberflächliche Ansaat, die zum Teil maschinell und zum Teil per Hand erfolgte, musste dann angewalzt werden. Bei etwa einem Drittel der Feldraine kann erst im Frühjahr eingesät werden, weil die Bodenvorbereitung noch nicht das gewünschte Ergebnis hatte.

Auch die Pflege in den nächsten Jahren wird für den Erfolg entscheidend sein, denn das heute an Feldrainen übliche Schlegeln des Bewuchses, bei dem der Aufwuchs zerkleinert wird und liegen bleibt, führt dazu, dass die meisten Wildblumen unter der Mulchschicht ersticken. Die Projektflächen sollen deshalb gemäht und der Aufwuchs soll abgefahren werden. Wenn alles klappt, sollen die neu entwickelten kräuterreichen Wegraine in Zukunft zum Heumachen genutzt werden.

2023 soll für das ganze Projekt dann eine Erfolgskontrolle stattfinden und es wird auf allen Flächen dokumentiert, welche Pflanzenarten angesiedelt werden konnten. Alle Beteiligten drücken die Daumen, dass das Projekt Erfolg hat und die Artenvielfalt optimal profitiert.

Maschinelle Aussaat und Ausaat per Hand

 

Wer mehr über das Projekt erfahren will, kann hier die ausführliche Projektbeschreibung herunterladen. (PDF, 3 MB)

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