default_mobilelogo

Schnurrbärtige Langstreckenfliegerin

Die Hainschwebfliege und andere Schwebfliegen

Hain-Schwebfliege

Gefährlich erscheinen ohne es zu sein, das ist der Trick der Schwebfliegen. Sie imitieren das Aussehen von Wespen, Bienen und Hummeln, um Fressfeinde zu täuschen. Die Hainschwebfliege (Episyrphus balteatus) ähnelt einer Wespe und ist bei genauer Betrachtung von verwandten Arten gut durch ihre schnurrbartähnlichen Zeichnungen auf dem Hinterleib zu unterscheiden.

Ein anderer Name für diese Art ist „Wanderschwebfliege“, denn sie wandert im Herbst über die Alpen oder die Pyrenäen in den Mittelmeerraum. Im Frühjahr erfolgt der Zug in die umgekehrte Richtung. Die begatteten Weibchen überwintern aber bei uns; daher stammt der dritte deutsche Name „Winterschwebfliege“. Die Hainschwebfliege gehört noch zu den häufigsten Schwebfliegenarten, aber Erfassungen der wandernden Tiere haben ergeben, dass ihre Zahlen in den letzten Jahren stark zurückgegangen sind.

Nicht nur als Langstreckenfliegerin schafft die Hainschwebfliege bewundernswerte Leitungen, sondern außerdem als Helferin in Garten und Landwirtschaft, denn ihre Larven sind eifrige Blattlausjäger. Auch etwa 100 weitere mitteleuropäische Schwebfliegenarten, z.B. die Späte Großstirnschwebfliege (Scaeva pyrastri), fressen im Larvenstadium Blattläuse und saugen bis zu 100 Blattläuse pro Tag aus. 

Späte Großstirnschwebfliege (Foto Heinke Kelm)

Ausgewachsene Schwebfliegen ernähren sich von Nektar und Pollen und sind dabei sehr wichtige Bestäuber. Auf unseren Blühpatenschafts-Flächen können sie reichlich und lange Nahrung an den etwa 60 ausgesäten Pflanzenarten finden, zum Beispiel an den bei Schwebfliegen besonders beliebten Doldenblütlern wie Dill, Fenchel, Wilder Möhre und Wiesen-Bärenklau.

Manche Schwebfliegenarten, etwa die Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus) und die Totenkopfschwebfliege (Myathropa florea), entwickeln sich im schlammigen Wasser von Pfützen und Tümpeln und sind in Damnatz wegen der Lage an der Elbe besonders gut vertreten. Auch diese Arten würden vom Blütenangebot profitieren.

Große Sumpfschwebfliege

Totenkopfschwebfliege

Fotos (außer Späte Großstirnschwebfliege) © Georg Wilhelm